Palermo, eine Stadt voller Gegensätze: kleine enge Gassen, zum Schutz vor Sonne hängen an Stelle von Gardinen verblichene Tücher vor Fenstern und Balkonen. Unten auf der Strasse preist der Fischhändler lautstark seine Ware an: kleine rote Tomaten, Okra, stachelige Gurken, in Salz eingelegte Kapern, getrockneter Oregano, Pistazien. Eine Vielfalt an Gewürzen und Gemüse entdecken wir beim Händler nebenan.

Wir lassen uns treiben, erkunden schlendernd das Zentrum von Palermo. Es herrscht rege Betriebsamkeit. Viele Strassen sind in der Fussgängerzone, einzig die elektrischen Trottinetts und die Roller fahren oft sehr schnell um uns herum.

Wir entdecken die Sehenswürdigkeiten der Stadt, wie die imposante Kathedrale, das Archäologische Museum, die Goldmosaiken der Kappelle Palatina, viele Kirchen und Klöster, wunderschöne Plätze, Märkte …

Am nächsten Tag fährt uns Maria Teresa – eine Sizilianische Freundin – auf den Monte Pellegrino, von wo wir einen wundervollen Blick über die ganze Stadt und die Bucht von Palermo geniessen. Wir erfahren vom Fest der hl. Rosalia, der Stadtheiligen, welches ganz Palermo Mitte Juli an drei Tagen feiert. Sie erzählt uns viel vom Alltag in dieser Stadt und den ökonomischen Schwierigkeiten dieses Landes.

„Ein ganzes Volk, das Schutzgeld zahlt, ist ein Volk ohne Würde“.
Dieser Satz stand am Morgen des 29. Juni 2004 an vielen Hauswänden von Palermo. Damit beginnt die Geschichte von „Addiopizzo“ einem Verein, der inzwischen über tausend Geschäfte dabei unterstützt, wenn sie öffentlich bekunden, dass sie nicht bereit sind, Schutzgeldzahlungen zu leisten. Diese Geschäfte sind an einem speziellen Aufkleber an ihrem Schaufenster zu erkennen. Wir haben bei Addiopizzo einen Rundgang gebucht, bei dem wir über die Geschichte des Widerstand gegen die Cosa Nostra erfahren haben. Dies hat uns eine Facette dieser Stadt aufgezeigt, die nicht in unserem Reiseführer zu finden ist.

Consumo Critico, Pago chi non paga, Addio Pizzo